Mehr als nur ein Spielzeug.
- Harald Gach mit Modell des Karl Marx-Hofes
Ich liebe LEGO®, interessiere mich für Architektur und fotografiere gerne. Was lag da näher, als diese Interessen zu kombinieren und mich damit künstlerisch zu betätigen.
Wie entsteht ein Modell?
Die Planungsphase beansprucht ca. 80% des gesamten Entwicklungsaufwands. Darunter fällt das Fotografieren des Objekts, die Bildrecherche, das Besorgen von Plänen und Grundrissen, sowie das Entwerfen am Computer.
Die Materialbeschaffung gestaltet sich manchmal recht aufwändig. Denn bei Lego bekommt man leider nicht alle Steine in den benötigten Farben. Also versuche ich bei diversen Plattformen die Steine bei möglichst wenigen Händlern günstig zu bestellen.
Das Bauen dauert dann gar nicht mehr lange, je nach Modell von 30 Minuten bis zu fünf Stunden. Wenn ich ein Modell als Selbstbauset anbiete, so erstelle ich noch eine detaillierte Bauanleitung als PDF-Datei.
Und das ist Kunst?
Manche betrachten Lego ausschließlich als Spielzeug und die Beschäftigung damit bestenfalls als Hobby. Ich sehe darin ein Material wie jedes andere auch, mit dem man etwas schaffen kann. Ob Acryl, Öl, Pastellkreiden, Holz, Stein, Gips und eben auch Lego – es sind alles Materialen, die ihre Eigenheiten und auch Begrenzungen haben, die man kennen und mit denen man umgehen können muss, die man nutzen kann, um Werke der Kunst zu schaffen.
Lego-Künstler wie Nathan Sawaya oder Sean Kenney faszinieren das Publikum mit ihren lebensgroßen Modellen von Menschen, Tieren und Bauwerken. Mein Zugang ist ein anderer: ich möchte die kleinste Form finden, bei dem das Modell noch eindeutig als Abbild des Originals wiedererkannt wird. Dieser kreative und intensive Prozess des Weglassens und Reduzierens auf das Wesentliche ist Triebfeder meines Schaffens.
Und der Preis?
Natürlich kann ich mit den Preisen eines Konzerns nicht mithalten. Dafür erhalten Sie bei mir auch keine Massenware, sondern mit viel Liebe zum Detail entwickelte Modelle. Auf Wunsch fertige ich auch Auftragsarbeiten und Unikate an. Es stellt sich hier also eher die Frage nach dem Wert als die nach dem Preis.
Und nun viel Vergnügen,
Harald Gach